Der ehemalige Militärflugplatz im Norden von Gütersloh
Südlich der Bundesstraße B513 von Gütersloh nach Harsewinkel liegt der ehemals militärisch genutzte Flugplatz Gütersloh. Mit einer Fläche von rund 360 Hektar besteht er aus ehemaligen Teilflächen der Gemeinden Herzebrock, Marienfeld und der Stadt Gütersloh. Die abwechslungsreiche Geschichte des Flugplatzes reicht vom Fliegerhorst des 3. Reichs, über die 3-monatige Stationierung der Amerikaner, die Übernahme durch die Royal Air Force und später der British Army bis hin zur Rückgabe 2016 an die Bundesrepublik Deutschland.
In den 80 Jahren der Nutzung als Flugplatz hat sich ein besonderer Naturraum mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Vogelarten entwickelt. Der ca. 220 ha große Freiraumbereich rechts und links der Start- und Landebahn und in den beiden Bereichen der 3. und 4. Harrierstaffel ist einzigartig im Kreis Gütersloh und besonders schützenswert. Die Trocken- und Magerrasengesellschaften sollen deshalb zum größten Teil unter Naturschutz gestellt werden. Eine Besonderheit ist die im Zentrum des Geländes dominierende Pflanzengesellschaft des Heidenelkenrasens. Mit 44,5 Hektar ist dies die bedeutendste Fläche in der Westfälischen Bucht, einzigartig in ganz Nordrhein-Westfalen und deshalb von höchster Wichtigkeit für den Naturraum.
Um den interessierten Bürgerinnen und Bürgern das durch einen hohen Zaun gesicherte Gelände zeigen zu können, haben einige Stadtführer für GT Marketing eine Rundtour ausgearbeitet. Die Fahrt mit einem Bus in Kleingruppen bis max. 25 Personen bieten einen umfangreichen Überblick über das weitläufige Gelände und führen u.a. vorbei am Tower, den ehemaligen Wohnkomplexen der Soldaten, dem Offiziers-Casino und etlichen Freizeiteinrichtungen wie dem früheren Golfplatz, einem alten Freibad und dem Kino. An ausgewählten Ausstiegspunkten gibt es die Möglichkeit, das Gelände auch außerhalb des Busses kennenzulernen. Beispielsweise können Besucher die Halle 1, die größte Halle auf dem Gelände, besichtigen oder die Kompensierplattform betreten, ein historisches Relikt aus der frühsten Flugplatzgeschichte für die Einstellung der magnetischen Nordweisung. Von hier aus haben die Besucher einen wunderbaren Blick über den wertvollen Naturraum mit den zahlreichen Pflanzen der Magerrasenvegetation. Einer der Höhepunkte ist der Blick durch die Tore von Hangar 6. Dort werden Exponate der Initiative „FlugplatzMuseum Gütersloh“ gelagert. Der Besucher bekommt zwei Militärmaschinen, einen Hubschrauber, einige Cockpitsektionen, sowie weitere militärische Exponate (Schleudersitz, Hawk-Rakete/Flugabwehrrakete, diverse Hinweisschilder und Infotafeln) zu sehen. Fast alle Ausstellungsgegenstände stammen aus der Zeit der britischen Nutzung. Weitere Informationen über die FlugplatzMuseum Gütersloh gemeinnützige UG auf facebook.
Als eine der Stadtführerinnen beteilige ich mich an den Touren mit dem Schwerpunkt Naturraum. Sie erhalten neben den allgemeinen Eckdaten über den Flugplatz und den Flugbetrieb wissenswerte Informationen über die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere. Kommen Sie mit auf die Reise!
Die Touren sind exklusiv über GT-Marketing buchbar.